Zahlen, Daten, Fakten: Dachdeckerhandwerk im Wandel

Das Dachdeckerhandwerk steht bundesweit vor neuen Herausforderungen und Veränderungen. Wie das Magazin „DDH Das Dachdecker-Handwerk“ berichtet, zeigen aktuelle Zahlen aus dem Jahr 2023 interessante Entwicklungen, die sowohl Chancen als auch Risiken für die Branche mit sich bringen.

Das Balkendiagramm veranschaulicht die Umsatzentwicklung der deutschen Dachdeckerbetriebe in Milliarden Euro im Zeitraum von 2009 bis 2023. Die Daten stammen vom Statistischen Bundesamt und wurden durch den ZVDH berechnet. (Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand März 2024)

Leichter Umsatzrückgang und Betriebszahlen

Die Anzahl der gewerblichen Arbeitnehmenden im Dachdeckerhandwerk ging 2023 um 1,2 % zurück. Damit arbeiten nunmehr 62.798 gewerbliche Mitarbeitende in der Branche. Diese Entwicklung wird vor allem durch den Renteneintritt der Babyboomer-Generation und den gleichzeitigen Fachkräftemangel beeinflusst.

Kleinbetriebliche Strukturen bleiben bestehen

Knapp zwei Drittel der Dachdeckerunternehmen beschäftigten im Jahr 2022 bis zu fünf Mitarbeitende. Der Betrieb mit nur einem Mitarbeitenden ist mittlerweile die häufigste Betriebsgröße. Lediglich 3,6 % der Unternehmen beschäftigen 20 oder mehr Mitarbeitende, was die stark ausgeprägte kleinbetriebliche Struktur des Dachdeckerhandwerks unterstreicht.

Frauenanteil und Ausbildungszahlen steigen

Positiv hervorzuheben ist der Anstieg der weiblichen Auszubildenden: Die Zahl stieg von 256 im Jahr 2023 auf 350 im Jahr 2024, was einem Zuwachs von 32 % entspricht. Der Anteil der Frauen im Dachdeckerhandwerk insgesamt liegt jedoch weiterhin bei nur 4,1 %.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Die Anzahl der Insolvenzeröffnungen stieg 2023 leicht an, nach einem historischen Tiefststand in den vergangenen Jahren. Die Branche sieht sich durch den anhaltenden Fachkräftemangel, den demografischen Wandel und die wirtschaftlichen Unsicherheiten vor neue Herausforderungen gestellt. Gleichzeitig bieten die steigenden Ausbildungszahlen und der zunehmende Frauenanteil positive Signale für die Zukunft.

Die aktuellen Entwicklungen im Dachdeckerhandwerk zeigen, dass die Branche sich im Wandel befindet. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen sich die Betriebe auf die veränderten Marktbedingungen einstellen und Maßnahmen ergreifen, um den Fachkräftemangel zu bewältigen und die kleinbetriebliche Struktur zu stärken.

Fazit

Das Dachdeckerhandwerk im Kreis Harburg und darüber hinaus steht vor großen Herausforderungen, die gleichzeitig Chancen bieten. Durch gezielte Ausbildung, Förderung von Frauen und strategische Anpassungen können die Betriebe ihre Zukunft nachhaltig sichern.