Sicherheit auf der Ladefläche: So bleibt die Ladung auch unterwegs sicher
Die richtige Ladungssicherung ist nicht nur Pflicht, sondern entscheidend für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Dachdecker und andere Handwerker, die täglich Materialien und Werkzeuge transportieren, müssen dabei eine Vielzahl von Vorschriften beachten. Hier erfahren Sie, worauf es ankommt, welche Techniken erlaubt sind und welche Fehler unbedingt vermieden werden sollten.

Warum ist Ladungssicherung so wichtig?
Eine ungesicherte oder schlecht gesicherte Ladung kann bei Bremsmanövern, Kurvenfahrten oder plötzlicher Beschleunigung zur Gefahr werden. Sie gefährdet nicht nur den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer, sondern kann auch das Fahrzeug durch ungünstige Gewichtsverteilung ins Wanken bringen. Die Lösung: Eine mittige Positionierung der Last in Achshöhe und geeignete Sicherungsmaßnahmen.

Wer trägt die Verantwortung?
Für die ordnungsgemäße Sicherung der Ladung sind gleich mehrere Personen verantwortlich:

  • Verlader: Er sorgt dafür, dass die Ladung sachgemäß verstaut wird.
  • Fahrzeugführer: Er kontrolliert den sicheren Stand vor Fahrtantritt.
  • Unternehmer: Er ist ebenfalls verpflichtet, die Sicherung zu überprüfen.

Was gehört in den Ladungssicherungskoffer?
Für eine effektive Sicherung sollten folgende Hilfsmittel immer griffbereit sein:

  • Zurrgurte in verschiedenen Belastungsklassen
  • Rutschhemmende Unterlagen, wie Bautenschutzmatten
  • Kantenschoner
  • Geeignete Zurrpunkte
  • Füllmaterial, um Lücken zu schließen und einen sicheren Formschluss zu gewährleisten

Kraftschluss oder Formschluss: Die richtigen Methoden
Es gibt zwei wesentliche Verfahren zur Ladungssicherung:

  1. Kraftschlussverfahren: Zurrgurte pressen die Ladung durch hohen Anpressdruck auf die Ladefläche. Rutschhemmende Materialien erhöhen die Effektivität.
  2. Formschlussverfahren: Hierbei wird die Ladung so verstaut, dass sie sich nicht mehr bewegen kann, z. B. durch die Nutzung von Stirnwänden oder Planen.

Zurrgurte: Darauf müssen Sie achten
Zurrgurte sind das A und O der Ladungssicherung. Doch sie müssen korrekt ausgewählt werden:

  • Belastbarkeit: Diese wird in daN (dekanewton) angegeben und sollte immer über dem Gewicht der Ladung liegen.
  • Etikett prüfen: Angaben wie Hersteller, maximale Belastung und weitere Hinweise finden sich auf dem Produktetikett.
  • Zurrpunkte beachten: Auch diese haben eine maximale Belastungsgrenze, die in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs angegeben ist.

Gasflaschen und Gefahrstoffe: Strenge Vorschriften beachten
Gasflaschen sind bei Dachdeckern Standard, gelten jedoch als Gefahrgut und erfordern besondere Vorsicht:

  • Kennzeichnungspflicht: Jede Flasche muss mit entsprechenden Gefahrenzeichen versehen sein.
  • Transportbedingungen: Die Ladung muss sicher stehen, Begleitpapiere sind verpflichtend mitzuführen.
  • Strafen vermeiden: Unsachgemäße Sicherung kann bis zu 300 Euro Bußgeld nach sich ziehen.

Abdeck- und Ladungssicherungsnetze
Abdeck- und Ladungssicherungsnetze spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Materialien sicher zu transportieren. Abdecknetze eignen sich besonders für leichte Ladung wie Laub, Baumschnitt oder andere lose Gegenstände. Sie verhindern, dass diese durch Fahrtwind, Sogwirkung oder Vibrationen auf der Straße verteilt werden. Wichtig ist, dass entsprechende Befestigungspunkte am Fahrzeug vorhanden sind, um das Netz sicher zu spannen.

Vertikale Ladungssicherungsnetze hingegen kommen bei schwereren und größeren Gegenständen zum Einsatz. Sie sorgen dafür, dass die Ladung bei plötzlichen Bremsmanövern, Beschleunigung oder in Kurvenfahrten nicht verrutscht. So bleibt alles sicher an seinem Platz und andere Verkehrsteilnehmer werden nicht gefährdet.

Überstehende Ladung: Was ist erlaubt?
Das Überstehen von Ladung ist streng geregelt, um Unfälle zu vermeiden. Fahrzeuge, die kürzer als 2,50 Meter sind, dürfen keine Ladung nach vorne hinausragen lassen. Bei längeren Fahrzeugen oder Gespannen gibt es jedoch Spielraum nach hinten: Hier sind bis zu 1,50 Meter Überstand erlaubt. Auf Strecken unter 100 Kilometern darf die Ladung sogar bis zu 3,00 Meter überstehen, allerdings nur, wenn sie mit einer gut sichtbaren, mindestens 30 x 30 cm großen Signalfahne gekennzeichnet ist. Diese Vorschriften stellen sicher, dass andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig auf die herausragende Ladung aufmerksam werden.

Fazit: Sicherheit hat oberste Priorität
Ob Gasflaschen, Leitern oder Dachlatten – jede Ladung muss den Vorschriften entsprechend gesichert werden. Die richtige Auswahl an Hilfsmitteln und das Wissen um zulässige Sicherungstechniken sorgen nicht nur für einen reibungslosen Transport, sondern auch für Sicherheit im Straßenverkehr.

Quelle: ddh.de