Dachdecker-Azubis: Zufrieden und optimistisch in die Zukunft
Eine aktuelle Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) beleuchtet die Situation der Dachdecker-Auszubildenden in Deutschland. Rund 200 Azubis nahmen an der Befragung teil – die Ergebnisse zeigen ein positives Bild der Branche.
Große Zufriedenheit mit der Ausbildung
Ein überwältigender Anteil von 93 % der Azubis ist mit der Ausbildung zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Zwei Drittel würden sich erneut für den Beruf entscheiden, was die Attraktivität des Dachdeckerhandwerks unterstreicht. Viele der Befragten schätzen die Kombination aus praktischer Arbeit und Zukunftsperspektiven.
Berufswahl: Familie und Praktika als Schlüssel
Familie und Freunde sind wichtige Einflussfaktoren bei der Berufswahl: Fast die Hälfte der Befragten wurde durch Angehörige auf den Beruf aufmerksam, ein Drittel durch Freunde. Zudem haben 85 % der Azubis vor ihrer Ausbildung ein Praktikum in einem Dachdeckerbetrieb absolviert – ein entscheidender Schritt, der den Weg in die Ausbildung ebnet. Dass Praktika jungen Menschen wertvolle Einblicke bieten und die Entscheidung für den Beruf erleichtern, betont auch ZVDH-Vizepräsident Jan Voges.
Zukunftsziele: Meistertitel im Fokus
64 % der Azubis planen, nach der Ausbildung im Dachdeckerhandwerk zu bleiben. Besonders die Möglichkeit zur Weiterbildung ist attraktiv: Ein Drittel der Befragten möchte innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Meisterausbildung anstreben. Damit zeigt sich das Dachdeckerhandwerk als zukunftsorientierte Branche mit guten Karriereperspektiven.
Vielfalt, Herausforderungen und Trends
Während die Mehrheit der Azubis männlich ist, steigt die Zahl der Frauen in der Dachdeckerausbildung. Im Jahr 2024 sind es bereits 350 – ein Fortschritt, aber noch ausbaufähig. Man müsse weiterhin daran arbeiten, den Beruf für junge Frauen attraktiver zu machen, erklärt Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des ZVDH.
Die meisten Azubis spezialisieren sich auf Dachdeckungstechnik, gefolgt von Abdichtungstechnik. Der Bereich Energietechnik, der 2016 in die Ausbildungsordnung aufgenommen wurde, gewinnt durch den Fokus auf Solaranlagen zunehmend an Bedeutung. Um dies zu fördern, bietet der Verband eine zusätzliche Schulungswoche an.
Attraktiv für alle Bildungsabschlüsse
Dachdecker-Azubis kommen aus unterschiedlichen schulischen Hintergründen: Die Mehrheit hat einen Hauptschulabschluss, gefolgt von der Mittleren Reife. Rund 20 % verfügen über Fachhochschulreife oder Abitur. Dies zeigt, dass der Beruf sowohl für Praktiker als auch für ambitionierte Weiterbildungsinteressierte attraktiv ist.
Fazit: Gute Aussichten für junge Talente
Die Umfrage macht deutlich: Das Dachdeckerhandwerk bietet nicht nur eine solide Ausbildung, sondern auch langfristige Karrierechancen. Praktika spielen eine entscheidende Rolle bei der Berufswahl, und die Weiterbildungsbereitschaft ist hoch. Dennoch gibt es Potenzial, den Beruf vielfältiger zu gestalten und mehr Frauen für die Branche zu gewinnen. Die Dachdecker von morgen sind bereit, hoch hinaus zu gehen – im wahrsten Sinne des Wortes!
Quelle: www.dachdecker.org