Deutscher Dachschiefer erhält internationale Anerkennung als Naturstein-Welterbe

Der Deutsche Dachschiefer wurde von der International Union of Geological Sciences (IUGS) offiziell in die Liste des Naturstein-Welterbes aufgenommen. Diese Auszeichnung würdigt sowohl die historischen Vorkommen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern als auch die einzigartigen handwerklichen Techniken, die mit dem Schiefer verbunden sind. Vor allem die schuppenförmigen Deckarten, die in Deutschland entwickelt wurden, gelten als herausragendes Beispiel für das handwerkliche Können in der Region.

Eine Tradition seit der Römerzeit
Der Abbau und die Nutzung von Dachschiefer reichen weit in die Geschichte zurück – bis in die Römerzeit und das Mittelalter. Besonders im Mittelalter wurden spezielle Techniken zur Schieferdeckung perfektioniert, die bis heute von Zünften und Handwerksschulen weitergegeben werden. Diese Handwerkstradition ist in Europa einzigartig, und mehrere der heute bestehenden Handwerkschulen wurden einst durch die benachbarte Schieferindustrie ins Leben gerufen.

Dachschiefer prägt historische Landschaften und Bauwerke
Der Deutsche Dachschiefer prägt nicht nur ganze Gebirgszüge wie das Rheinische Schiefergebirge, sondern findet sich auch auf vielen UNESCO-Welterbestätten in Mitteleuropa. Eines der jüngsten Beispiele ist das Schweriner Schloss, dessen Dächer mit Schiefer gedeckt sind. Diese Verwendung macht den Schiefer zu einem integralen Bestandteil der europäischen Baukultur, was die IUGS als Kriterium für die Auszeichnung heranzieht.

Bedeutung für die Zukunft
Aktuelle Bauprojekte wie die neue Altstadt in Frankfurt zeigen, dass der Schiefer auch in modernen Bauvorhaben eine zentrale Rolle spielt. Die internationale Anerkennung soll zudem ein Bewusstsein für den Erhalt des deutschen Dachschiefers schaffen und dazu ermutigen, bei Renovierungen und Neubauten auf heimische Materialien zurückzugreifen.

Neben dem Dachschiefer wurden auch andere deutsche Natursteine, wie der Juramarmor und der Solnhofener Plattenkalk, mit der IUGS-Auszeichnung gewürdigt. Bereits zuvor wurde der Rochlitzer Porphyrtuff in diese renommierte Liste aufgenommen.

Fazit
Die IUGS-Auszeichnung des Deutschen Dachschiefers unterstreicht dessen Bedeutung als kulturelles Erbe und wertvolles Naturmaterial. Diese Anerkennung sichert dem Schiefer auch in Zukunft eine herausragende Rolle in der deutschen Baukultur und Architektur.

Quelle: www.ddh.de